Gesichtsstraffung

Seit wann wird das Gesicht gestrafft?

Seit über 2.000 Jahren werden operative Gesichtsstraffungen durchgeführt

Diese Frage wird oft im Zusammenhang damit gestellt, ob die Methoden erprobt und sicher sind. Viele unserer Patienten sind relativ überrascht zu erfahren, wie lange sich die Mediziner bereits mit dem Thema beschäftigen, das Gesicht operativ zu verbessern. Zunächst um Entstellungen als Folge von Kampf, Krieg, Strafe und Krankheit auszugleichen, später um ästhetische Defizite zu korrigieren.

Die ersten Beschreibungen von plastischen Gesichtsoperationen dürften über 2.000 Jahre alt sein. Sie stammen von dem indischen Chirurgen Sushruta, der bereits über 1.000 Jahre vor Christus Nasenplastiken durchführte. Auch wenn seine Methoden ohne Narkose und sterile Instrumente in vielerlei Hinsicht nicht mit den Standards heutiger OPs vergleichbar sind, zeigen sie, dass es bereits damals den Wunsch gab, das Aussehen durch Ärzte verändern zu lassen. Leider gab es keine kontinuierliche Weitergabe seines medizinischen Wissens an nachfolgende Generationen. Nur vereinzelt tauchten weitere Berichte in Persien, Spanien und Italien auf, die vermutlich nur wenigen Ärzten zur Verfügung standen.

Die ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu ästhetischen Straffungen der Haut finden sich erst Anfang des letzten Jahrhunderts. Eine der ersten stammt von Charles Conrad Miller und Florence Miller (1907) über die Faltenbehandlung mit „einfachen“ chirurgischen Methoden. Im selben Jahr veröffentlichte Charles C. Miller, diesmal allein, das Buch: „Cosmetic Surgery: The Correction of Featural Imperfections", in dem bereits mehrere Methoden der Faltenbehandlung beschrieben wurden. Bemerkenswert ist, dass es schon zu dieser Zeit einen ausgeprägten Wunsch nach Schönheitsoperationen gegeben haben muss. Dies belegen die ersten Werbeanzeigen für Gesichtsstraffungen. Sogar mit illustrierten Vorher-nachher-Bildern. Verfasser war der – wohl selbsternannte – Arzt Arthur Span, der damit für seine Behandlungen in Pittsburgh und Chicago warb.

Völlig unabhängig davon hatten die beiden deutschen Ärzte Eugen Holländer (1901) und Erich Lexer (1906) über ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der Hautstraffung im Gesicht berichtet. Prof. Holländer führte sie auf Wunsch einer älteren polnischen Aristokratin durch. Prof. Lexer (Königsberg) führte den noch heute üblichen S-Schnitt innerhalb der Haarlinie, entlang der Schläfe ein.

Ob Dr. Frederik Strange Kolle diese beiden Kollegen kannte, ist unklar. Jedenfalls veröffentlichte er 1911 eines der ersten Fachbücher zur plastischen Chirurgie: „Plastic and Cosmetic Surgery“, in das er auch Methoden zur Gesichtsstraffung wie die Meloplasty aufnahm. Dieser aus Deutschland in die USA ausgewanderte Arzt gilt als einer der Pioniere der plastischen Chirurgie. 

Die erste wissenschaftliche Veröffentlichung eines Faceliftings wird Dr. Passot 1919 zugeschrieben. Kurz darauf, im Jahr 1924, führte Dr. Noël als erste Frau ein Facelift durch.

Es dauerte dann wieder eine Weile, bis die nächsten größere Entwicklungsschritte ab den 1970er Jahren vollzogen wurden, wie die von Mitz u. Peyronie entwickelte SMAS-Technik oder die subperiostale Dissektion von Tessier, um nur einige zu nennen. Seitdem hat sich die Gesichtsstraffung in vielen Bereichen weiterentwickelt. Dabei geht es primär darum, die bewährten und sicheren Techniken weiter zu verfeinern, schonendere Herangehensweisen für die Operation zu entwickeln und natürliche Ergebnisse zu erzielen.

Um hier stets auf dem neusten Stand zu sein, besuchen Dr. Niermann und seine Kollegen die wichtigsten Kongresse zur plastischen Chirurgie im In- und Ausland. Zusammen mit seiner Erfahrung kann er auch seinen Patienten ein große Anzahl der derzeit besten Methoden anbieten.